Colon-Hydro

Darmbäder gehörten in allen Kulturen zu den frühesten Verfahren der Medizin:

Es gibt Berichte aus Mesopotamien, dem heutigen Irak, wonach ein ausgehöhlter Kürbis als Wasserbehälter und ein Schilfrohr als Wasserleitung für die Colon-Hydro-Therapie verwendet wurden.

Ärzte des Mittelalters und der Barockzeit empfahlen Einlaufserien.

Im 19ten Jahrhundert wurde die Colon-Hydro-Therapie dann schon sehr technisch. Es wurden sehr gezielt Vorrichtungen entwickelt, die schnellere Colon-Hydro-Therapien erlaubten. Die Handhabung war noch unhygienisch und durch das ständige Einführen des Wasserschlauchs auch sehr unangenehm für den Patienten, dem bis zu 5 Einläufe verabreicht wurden.

Um ca. 1912 entwickelte Anton Brosch die sogenannten subaqualen Darmbäder, auch Sudabad oder „hohe Einläufe“ genannt. Anton Brosch war Prosektor am Wiener Garnisonsspital und forschte über die möglichen Zusammenhänge von Darmrückständen und verschiedenen Todesursachen. Er fand Zusammenhänge zwischen Fehlernährung und Obstipation sowie Fehlernährung und anderen Erkrankungen. Bis 1950 wurden über 500.000 Spülungen durchgeführt und die meisten deutschen Universitäten verfügten über ein Sudabad. Diese Spezialbehandlungswannen, sind heute nur noch selten zu finden. Der Patient liegt in der Wanne, und durch eine entsprechende Vorrichtung konnte der Patient selbst Wasser in den Dickdarm einlassen und dann durch Öffnen des Ventils den gelösten Darminhalt in ein Schlauchsystem abgeben. Der Auftrieb im Wasser begünstigte das Lösen des Darminhalts, der Nachteil war, dass sich der Patient selbst behandeln musste und nicht immer seine Problemzonen erfassen konnte. Auch der gesamte Aufwand war allzu umfangreich.

Die Lizenz zum Bau dieses Gerätes wurde nach Amerika verkauft und Ray Dotolo entwickelte dort in den frühen 1980er Jahren ein Einmalspekulum sowie ein modernes Wandgerät, das heutigen Hygieneanforderungen entspricht.

Anfang des 20ten Jahrhunderts wurde auch im privaten Bereich diese Methode angewandt. In eine handelsübliche Toilette wurde eine Vorrichtung zur Colon-Hydro-Therapie eingebaut. Moderne Testverfahren haben dann gezeigt, dass sich schon nach kurzer Zeit enorme Bakterienkulturen im Wasserbehälter bildeten, die nicht ohne weiteres ausgespült werden konnten. Die Folge war, dass diese Vorrichtung für die Colon-Hydro-Therapie aus dem privaten Bereich verschwunden ist.

Mit einer Veröffentlichung der NASA wurde die Colon-Hydro-Therapie in den 60er Jahren wieder populär. Die NASA, die National Aeronautics and Space Administration hat diese moderne Dickdarm-Reinigung entwickelt. Es war kein geringerer als Werner von Braun, der die entzündlichen Darmgase der Astronauten in der Raumkapsel so gering als möglich halten wollte. So wurde dieses Therapieverfahren Vorbild für alle Colon-Hydro-Therapie-Geräte, die heute am Markt angeboten werden.

(aus HUMARES GmbH, www.humares.de)

Neueste medizinische, technologisch hochstehende Geräte von zwei Schweizer Lieferanten finden Sie unter dem nächsten Kapitel: „Wie wird die Colon-Hydro Therapie durchgeführt?“